
DER STIFTER: SING-AKADEMIE ZU BERLIN E.V.
Die 1791 gegründete Sing-Akademie zu Berlin gilt als weltweit älteste Gesellschaft zur freien bürgerlichen Pflege der Chormusik. Sie stand von Beginn an im Zeichen einer Konfessionen, Berufe, Stände, Altersstufen und Geschlechter übergreifenden Form der Kunstausübung. Das Zentrum bildete dabei stets die in der Renaissance begründete und bis in die Gegenwart fortlebende Tradition des mehrstimmigen Gesangs. So verwirklichte die Sing-Akademie zu Berlin die aus dem Geist der Berliner Aufklärung hervorgegangene Idee eines „Kunstvereins für die heilige Musik". Sie wurde Vorbild und Muster einer Bewegung, die - von Preußen ausgehend - Verbreitung in die ganze Welt fand und bis heute eine tragende Säule der kulturellen Überlieferung und musikalischen Bildung breiter Bevölkerungskreise bildet.
Im Laufe ihrer reichen und langjährigen Geschichte hat die Sing-Akademie zu Berlin außergewöhnliche Güter und Besitztümer erworben, neben Kunstgegenständen, Gemälden und Büsten (u.a. von Rauch und Schadow) vor allem eine bedeutende Notenbibliothek mit Autographen und Drucken (u.a. von Beethoven, Goethe, Zelter und der gesamten Bach-Familie) sowie das von der Institution selbst errichtete Haus am Kastanienwäldchen. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Teilung wurden der Sing-Akademie zunächst große Teile ihres Besitzes entzogen; die Notenbestände mussten als verschollen, das Haus als verloren gelten. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnte indes vieles zurück gewonnen werden. Große Teile des Notenarchivs wurden im Jahr 1999 in Kiew aufgefunden und 2001 von der Regierung der Ukraine an die Sing-Akademie zu Berlin zurück gegeben. Diverse Mobilien fanden sich in anderen Sammlungen und Archiven und wurden der Sing-Akademie ausgehändigt. Die komplizierten Fragen um Eigentum und Nutzung des Hauses am Kastanienwäldchen (heute: Gorki-Theater) wurden geklärt.